Bericht von Fuxi „Die HSV Torjäger“

B-Juniorinnen mit souveränem Titelgewinn

(Bilder und Text: Fuxi) (Bilder und Text: Fuxi)

Die U17 des HSV gewann am Sonntag das Pokalfinale ihrer Altersklasse gegen den ESV Einigkeit Wilhelmsburg mit 8:0 und sicherte sich souverän die Trophäe. Im Vorjahr konnten sie durch den Umbruch nicht teilnehmen. Zuletzt holte der HSV 2007 den Pokal. So klar wie diesesmal war es allerdings nie. Schon zur Halbzeit führten sie mit 5:0. Beste Torschützin war Vanessa Plieschke mit drei Toren. Die weiteren Treffer besorgten Carrie Gattke (2), Lara Wolff, Jasmin Wolf und Marigona Agushi.

Femke Günther klärt Femke Günther klärt

Thorsten Wenzel und Sabine Gercken hatten die Aufstellung etwas modifiziert. Anstelle eines Vierer-Mittelfelds mit Doppelsechs vertrauten sie auf ein offensiveres 4-3-3. Vor Saskia Schippmann verteidigte die gewohnte Viererkette mit Julia Trabe, Nadine Moelter, Femke Günther und Saskia Wolf. Den linken Flügel bearbeitete Lara Wolff, den rechten Cindy Rak, und zentral sollte Marigona Agushi für Impulse sorgen. Die Spitzen waren Jasmin Wolf links, Carrie Gattke rechts und Claudia Teixeira zentral.

Marigona Agushi holt den Hammer raus Marigona Agushi holt den Hammer raus

Der HSV begann gut. Nach drei Minuten flankte Gattke von rechts, doch Torhüterin Katharina Greibke rettete vor Teixeira. Wolff erlief das Leder und legte für Jasmin Wolf auf, deren Flachschuss Greibke sichern konnte. Kurios wurde es fünf Minuten später: Rak hatte Probleme mit dem Schuh und gestikulierte Richtung Bank. Die reagierte, wollte Chiara Ernst hereinbringen, um das Problem beseitigen zu können, aber nun wehrte sich Rak in der Annahme, danach nicht wieder eingewechselt zu dürfen, händeringend dagegen. Ernst kam trotzdem, und Rak ließ sich aufklären. Ihre Teamkolleginnen blieben unbeeindruckt. Ein strammer Schuss von Agushi aus 25 Metern landete links unten am Pfosten (9.). Der HSV blieb am Drücker. Sekunden später zog Wolff von links nach innen, zog ab und traf abermals den Innenpfosten. Greibke war dran und hielt den Ball im Nachfassen, aber der Schiedsrichter-Assistenz zeigte Tor an, und Spielleiterin Bianca Rössler entschied dann auch auf 1:0 für den HSV.

Agushi genoss im Mittelfeld alle Freiheiten Agushi genoss im Mittelfeld alle Freiheiten

Daraufhin zog sich Einigkeit noch weiter zurück. HSV-Chancen wurden weniger. Jasmin Wolfs Flachschuss landete bei Greibke (11.), und die ESV-Torhüterin wehrte auch einen direkten Wolff-Freistoß vom rechten Strafraumeck ab (18.). Inzwischen hatte Einigkeit zwangsläufig gewechselt, Sara Akbulut musste nach einem Zusammenprall mit Schmerzen raus, und für sie kam Janet Iwanow herein. Die nächste Möglichkeit des HSV: Eine Hereingabe von rechts nahm Gattke am Strafraum an und zog volley aufs Tor ab, doch Gitti Ruhin rettete für ihre bereits geschlagene Keeperin per Kopf (20.). Das 2:0 lag in der Luft. Gattke ging dann raus und wurde durch Vanessa Plieschke ersetzt, die in der Mitte ihren Platz einnahm, während Teixeira auf der ungeliebten Rechtsaußenposition agierte.

Wohin soll ich spielen? Wohin soll ich spielen?

Zündende Ideen waren in dieser Phase Mangelware. Folge war, dass sowohl Lara Wolff als auch Marigona Agushi ihr Heil in Distanzschüsen suchten. Beide Versuche gingen drüber (23., 24.). Und mit zunehmender Spieldauer fühlte man sich an das Ligaspiel im Januar erinnert, wo auch nicht mehr als ein frühes 1:0 herausgesprungen war. Zumal eine ESV-Spielerin vorher angesichts des Wetters noch geklagt hatte: "Warum muss immer Scheißwetter sein, wenn wir gegen den HSV spielen? Erst Schnee, heute Regen." Im Regen stehend muss sich Claudia Teixeira in der 28. Minute gefühlt haben. Plieschke hatte aus 15 Metern flach abgezogen, und Greibke im ESV-Kasten konnte nur abklatschen. Genau vor die Füße der HSV-Torjägerin. Fünf Meter, freie Bahn, Abstauber zum 2:0? Denkste - drüber! In der Situation wurde ihr Hektik zum Verhängnis. Aber auch mit einer Torvorlage klappte es nicht: Ihre Hereingabe von rechts schädelte Plieschke deutlich rechts vorbei (30.).

JA! Vanessa Plieschke freut sich über ihr 3:0 JA! Vanessa Plieschke freut sich über ihr 3:0

So bekam Teixeira Zeit, ihren Ärger abzureagieren. Zusammen mit Chiara Ernst verließ sie das Feld, und dafür kamen Cindy Rak und Carrie Gattke wieder rein. Der HSV zog nun das Tempo an. Ein Freistoßknaller von Agushi aus gut und gern 27 Metern rauschte knapp drüber (31.). Nach Ablage von Jasmin Wolf von links wurde der Schuss von Lara Wolff eine Beute von Greibke. Doch nur Sekunden später klingelte es endlich im Kasten des ESV: Nach Ballverlust bediente Plieschke Jasmin Wolf, und die ließ sich das 2:0 nicht mehr nehmen (32.). Einigkeit wechselte daraufhin doppelt. Brachte nichts. Nur zwei Minuten nach dem zweiten Treffer packte Plieschke einen drauf: Der HSV fing einen Abstoß ab, Gattke bediente die freistehende A-Mädchen-Leihgabe am Elfmeterpunkt, und deren Flachschuss schlug unten links zum 3:0 ein (36.).

5:0 durch Marigona Agushi 5:0 durch Marigona Agushi

Wer glaubte, dabei bliebe es jetzt bis zur Pause, irrte sich gewaltig. Pass von Agushi nach links auf Wolff, kurzes Dribbling gegen drei Wilhelmsburgerinnen, dann ein strammer Rechtsschuss, aber Greibke parierte. Die Torhüterin hielt alles, was haltbar war, trotz Handicap. Beim nächsten Gegentor war sie machtlos. Gattkes Ecke versenkte Plieschke aus zwölf Metern per Direktabnahme im kurzen Eck - ein Traumtor zum 4:0 (38.). Das war es immer noch nicht. Greibke boxte einen strammen 20-Meter-Freistoß von Agushi raus. In der Schlussminute des Durchgangs flankte Moelter einen Eckball von rechts herein, und aus dem Gewühl heraus stocherte Agushi den Ball zum 5:0 rein. Proteste der Wilhelmsburger, Agushi sei die Torhüterin im Fünfmeterraum angegangen, blieben ungehört. Die musste dann mit Schmerzen im Arm ausgewechselt werden. Ihren Platz übernahm Iljana Kljajic. Dann war Pause.

Cindy Rak erwehrt sich der Attacke von Christin Fischer Cindy Rak erwehrt sich der Attacke von Christin Fischer

Die Halbzeitführung war verdient, wenn auch zu hoch. Einigkeit kam kaum aus der eigenen Hälfte, blieb völlig harmlos. Der HSV war deutlich überlegen, brachte aber zu wenige klare Aktionen zustande und bewegte sich in der Offensive über weite Strecken nicht ausreichend. Dennoch hatte der ESV kaum etwas zu erwidern, stand tief und wartete auf Kontermöglichkeiten. Aber dabei wirkten sie mit zunehmender Spieldauer ängstlich und nach den vier Toren in kurzer Zeit auch resigniert.

Statistik:

 

ESV Einigkeit: Greibke - Fischer, Ferreira, Daldorf, Yildiz, Kljajic, Akbulut, Kurt, Kazancilar, Schlatermund, Ruhin (Einwechselspielerinnen: Agal, Mestechkina, Iwanow, Idrizzi)

 

Hamburger SV: Schippmann - Trabe (66. Wolff), Moelter-Cohrs, Günther (41. Witte), S. Wolf (66. Günther) - Wolff (56. Fisahn), Agushi, Rak (8. Ernst / 30. Rak) - J. Wolf (56. Teixeira), Gattke (24. Plieschke / 66. J. Wolf), Teixeira (30. Gattke)

 

Schiedsrichterin: Bianca Rössler mit Lars Mirko Braun und Niklas Christoffer Hagenow (alle TuS Berne)

 

Tore: 0:1 Wolff (9.), 0:2 J. Wolf (32.), 0:3 Plieschke (36.), 0:4 Plieschke (38.), 0:5 Agushi (40.), 0:6 Plieschke (59.), 0:7 Gattke (62.), 0:8 Gattke (77.)

  

 

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Bevor die B-Mädchen ihr Finale gegen ESV Einigkeit spielen konnten, war Warten angesagt. Denn zunächst war das D-Mädchen-Finale angesetzt, das einzige Spiel ohne HSV-Beteiligung. Und die Partie war spannend und dramatisch. Den Bramfelder SV und Barmbek-Uhlenhorst II. trennt in der MD11 nur die Tordifferenz, und so agierten sie auch: Auf Augenhöhe. Tabellenführer Bramfeld ging in Führung, aber noch in der ersten Halbzeit drehte BU das Ergebnis auf 1:2. Im zweiten Abschnitt antwortete Bramfeld und zog auf 4:2 davon. Doch BU kam wieder zurück, glich zum 4:4 aus und erzwang die Verlängerung. Aber die Entscheidung wurde abermals vertagt, als Bramfeld BUs Führung zum 5:5 ausglich. Das Neunmeterschießen musste also die Entscheidung bringen, und da hatte Bramfeld die besseren Nerven: Torhüterin Anna-Lena hielt den zweiten Versuch von BU, und so gewann der BSV den Pokal mit 8:6 nach Verlängerung.

Danach war aber das letzte Endspiel dran. Es wurde eine klare Angelegenheit. Einigkeit wirkte ängstlich und schien schon vor Beginn nicht an einen eigenen Erfolg zu glauben. Phasenweise hatte es der HSV wirklich einfach. Lara Wolff erzielte das 1:0 mit einem Schuss aus 18 Metern, doch das Tor war umstritten: Torhüterin Katharina Greibke erwischte den Pfostenschuss noch, allerdings zeigte der Schiedsrichter-Assistent Tor an, und dem folgte Schiedsrichterin Bianca Rössler nach neun Minuten. Die Moral des ESV war endgültig in der 32. Minute gebrochen, als Jasmin Wolf nach Steilpass das 2:0 erzielte. Nur vier Minuten später folgte das 3:0 durch Vanessa Plieschke, in der 38. Minute Tor Nummer vier mit einer sehenswerten Direktabnahme Plieschkes. Und nochmal zwei Minuten später stocherte Marigona Agushi die Kugel zum 5:0 rein.
Die zweite Hälfte verlief wie die erste. Einzig die Chancenverwertung des HSV war mangelhaft. So kamen noch drei Tore dazu: Claudia Teixeira, die heute torlos blieb, legte Vanessa Plieschke deren dritten Treffer auf (59.). Und dann war Carrie Gattke zweimal erfolgreich, als sie nach Torschuss von Agushi abstaubte (62.) und nach Flanke von Cindy Rak einnetzte (77.). Einigkeit wurde für eine immerhin kämpferische Leistung aber nicht mit einem Tor belohnt, scheiterte in der Schlussminute am Pfosten.

Wir gratulieren allen HSV-Mädchen zu ihren Erfolgen!